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Geschichte - Tierpark Berlin |
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Größter
Landschaftstierpark Europas und Lebenswerk Prof. Dr. Heinrich Dathes.
Mit 160 Hektar Fläche fasst er rund 224 Fußballfelder und ist damit
nahezu so groß wie Helgoland: Der Tierpark Berlin.
Der Berliner Magistrat
beschloss am 27. August 1954 die Errichtung des Tierparks in
Friedrichsfelde. Am 2. Juli 1955 eröffnete auf dem Gelände des
ehemaligen Schlossparks Friedrichsfelde das Pendant zum Zoologischen
Garten Berlin im Westteil der Stadt: Der Tierpark Berlin. Direktor der
ersten Stunde war der Zoologe Prof. Dr. Heinrich Dathe – und blieb es
bis zu seinem 80. Geburtstag über 30 Jahre lang.
Aller guten Dinge sind zwei
Zwei Funktürme, zwei
markante Einkaufszentren – und zwei Zoos. Teilung und Größe Berlins
hatten zur Folge, dass es an Superlativen in dieser Stadt auch von der
Anzahl her nicht mangelt. Der Tierpark Berlin hat seinen Ursprung in der
Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Der renommierte
Zoologische Garten Berlin lag fortan im britischen Sektor Berlins.
Diesem wollte die Staatsführung der DDR in nichts nachstehen.
Der Berliner
Magistratsbeschluss vom 27. August 1954 gilt als offizielles
Gründungsdatum des Tierpark Berlin. Als Standort wählte man den
großzügigen, von Peter Joseph Lenné in den 1820er Jahren gestalteten
Landschaftspark, zumal Schloss und Park nach der Enteignung zu verfallen
drohten.
400
Tiere zur Eröffnung: Tierpark Berlin als Aushängeschild der DDR
Freiwillige
Arbeitseinsätze von Privatpersonen und Betrieben kennzeichneten schon
damals die besondere Bedeutung des Tierparks für die Bevölkerung.
Zusätzlich sorgten einige Tierschenkungen dafür, dass zur Eröffnung
bereits rund 400 Bewohner in 120 Arten präsentiert werden konnten,
darunter Sibirische Tiger und Asiatische Elefanten.
Schritt für Schritt
entwickelte Dathe den Tierpark nach seinen Vorstellungen weiter, ließ
nahezu jährlich neue Anlagen inklusive Wirtschaftsgebäude bauen und
nutze den weitläufigen Schlosspark geschickt für Mensch und Tier.
Wassergräben als
natürliche Barriere, weitläufige Großgehege, Waldbestände und breite
Alleen prägen noch heute das Bild. Historische Pläne waren Grundlage für
den Wiederaufbau des barocken Schlossparks.
Von ehemals bereits stattlichen 60 Hektar Fläche erweiterte Dathe den
Tierpark auf 160 Hektar. Die Bärenfelsenanlage und die große Kamelwiese
waren einige seiner ersten Projekte. 1957 folgten die Schlangenfarm und
die Eisbärenanlage mit 3.000 m² großem Schwimm- und Tauchbecken.
Zeitgleich entstanden die Bärenschlucht und der Bäreneingang. Eine
Weltsensation war 1963 der Bau des größten Tierhauses der Welt, das
Raubtier- bzw. Alfred-Brehm-Haus. Die begehbare Tropenhalle mit
Flughunden sowie die Innenfelsanlagen mit Wassergraben waren damals
weltweit einzigartig. Auch an Gastronomie wurde gedacht und dafür die
beliebte Cafeteria eröffnet.
Bis Anfang der 80er Jahre
wurde mit großem Engagement das historische Schloss Friedrichsfelde dank
umfangreicher Sanierungsmaßnahmen wieder eröffnet. 1989 feierte Dathe
die Eröffnung des Elefantenhauses inklusive Freianlage.
Alles in allem ein Lebenswerk und zoologisches Aushängeschild der DDR.
Nach Dathes Pensionierung im Jahre 1991 übernahm Dr. Bernhard
Blaszkiewitz die Leitung des Tierparks bis zum Herbst 2013. Viele
Provisorien, die damals in der DDR aufgrund fehlender Baustoffe am
Zerfallen waren, wurden unter Blaszkiewitz durch solide Zweckbauten
ersetzt. Weiterhin entstanden u.a. die Gebirgstieranlagen, das Giraffen-
und das Affenhaus sowie das Afrikanum. Erstmalig in der Geschichte des
Tierparks wurden sowohl Afrikanische als auch Asiatische Elefanten
gezüchtet.
Nach der
Wiedervereinigung bestand zügig Einigkeit über eine enge Kooperation
beider Berliner Zoos mit ihren jeweiligen Besonderheiten und Stärken.
Diese dauert bis heute an und wird in Zukunft noch intensiviert werden.
Modernisierung 2.0 - zukunftsfähige Konzepte für Zoo und Tierpark/
2014 trat Dr. Andreas
Knieriem an, um Zoo, Aquarium und Tierpark als größten Zootierbetrieb
Europas zukunftsfähig zu entwickeln. Am 19. September 2013 gab der
Aufsichtsrat der Zoologischer Garten Berlin AG bekannt, dass Knieriem
zum Nachfolger des scheidenden Direktors Dr. Bernhard Blaszkiewitz
benannt worden ist.
Knieriem war als einer
der führenden Köpfe maßgeblich an der Neuausrichtung und Konzeption des
Erlebnis-Zoo Hannover sowie des Tierpark Hellabrunn beteiligt, dessen
Direktor und alleiniger Vorstand er bis zu seinem Wechsel nach Berlin
war. Er plädiert für eine zeitgemäße Begegnung von Mensch und Tier. Eine
Ziel- und Entwicklungsplanung für Zoo und Tierpark Berlin hat Knieriem
gemeinsam mit einem interdisziplinären Team erarbeitet – ein
Zukunftskonzept für die nächsten 20 Jahre.
Der Tierpark Berlin ist
und bleibt eine der größten Grünanlagen Berlins und damit wichtiges
Naherholungsgebiet, insbesondere für die Bewohner der östlichen
Stadtbezirke. Auf einem Rundweg von mehr als 20 Kilometern sind rund
7.800 Tiere in knapp 900 Arten zu entdecken.
So bietet er zahlreiche,
einzigartige Entwicklungschancen, um zusätzliche Gäste aus aller Welt
anzuziehen. Diese Stärken zu entdecken und auszubauen ist eine Aufgabe,
der sich das gesamte Team rund um Knieriem in den nächsten Jahren und
Jahrzehnten mit großer Begeisterung, jeder Menge Erfahrung und
ausgeprägter Kreativität stellt.
Oder kurz. Die einst
geteilte Stadt beschert uns allen zwei sehr unterschiedliche und sich
ergänzende Zoologische Gärten, die beide eine spannende Zukunft haben
werden. Die „grüne Oase“ im Westen und das „wilde Potenzial“ im Osten –
bleiben Sie gespannt!
Quelle: offizielle Seite von
Tierpark Berlin (2016)
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